Hercules der Bär

Der Tag startet mit Regen, wird dann aber traumhaft schön und wir machen uns auf den Weg zur 3-Insel Rundfahrt (South Uist, Benbecula, North Uist). Von Lochboisdale bis in den Norden von North Uist nach Grenitote sind es 44 Meilen, also eine gute Stunde zu fahren, wenn man durchfährt, was man aber gar nicht kann, denn es gibt so viel zu gucken. Und eine Pause am Strand muss natürlich auch sein. 

Beim Queren der Verbindung zwischen South Uist und Benbecula können wir uns jetzt auch rühmen, den Atlantischen Ozean überfahren zu haben 😎. Auf Benbecula gibt es sogar einen Flughafen, der die Insel mit Glasgow, Inverness und Stornoway verbindet. Und südlich davon wieder einen tollen Strand an dem wir doch tatsächlich noch 3(!) Hunde treffen. 

Auch die Fahrt an sich ist ein Erlebnis, meistens eine Single Road mit Ausweichstellen (passing places), die sich hügelauf, hügelab durch die Landschaft windet. Außer mit den anderen, zum Glück recht wenigen Autos, teilen wir uns den Asphalt mit Schafen, Kühen, Ottern und Hirschen (die letzteren zwei haben wir leider nicht gesehen). Auch die Landschaft bietet immer wieder neue Farben und Formationen. Die Lochs umgeben von Hügeln, dann wieder wilde Heidelandschaft, Wald, Moor und Torfgebiete. Und immer zwischendurch der Blick aufs Meer! Herrlich! Es gibt hier sogar Moorgebiete, die man nicht betreten darf, weil man darin versinken würde!

Die Langass Woods gucken wir uns genauer an. Hier wird gezielt Wiederaufforstung betrieben und hier befindet sich auch die letzte Ruhestätte von Hercules. 

Hercules war ein Grizzly, der während Filmaufnahmen in dem Gebiet die Chance zur Flucht nutze und 3 Wochen seine Freiheit genoss. Er wurde in diesem Wald wieder eingefangen, war dann sogar noch in einem James Bond Film zu sehen und wurde 2001 hier begraben. Ein lokaler Schnitzer setzte ihm dann ein Denkmal.

Nebenbei entdecken wir auch noch Torfabbau. Dieser deckt hauptsächlich den Eigenbedarf an Brennstoff.

Eine Woche geht schnell rum….

Und schon wieder ist ein letzter Tag. Noch einmal den Strand geniessen und die Landschaft wirken lassen. Für Emil nochmal die Chance, richtig herumzusausen … inklusive Training im NICHT Vögel jagen… klappt mittlerweile ganz gut. Die Wege oberhalb der Strände heissen übrigens Machair. Dort kann man auch prima wandern, sollte aber den Hund gut unter Kontrolle oder an der Schleppleine haben, da immer wieder Schafe und Rinder auf freier Wildbahn auftauchen können. Von Kaninchen mal ganz zu schweigen. Das Tolle hier bzw. in ganz Schottland ist, dass man sich nahezu überall frei bewegen kann, solange man sich rücksichtsvoll verhält und die Tore so lässt, wie man sie vorfindet. 

Zum Abschluss noch im Askernish Golf Club einen Cappuccino trinken. Ein Platz, geschaffen 1891, der wohl zu den schönsten Linkskursen der Welt zählt. Direkt am Strand gelegen können die Golfer hier die Bälle durch die atemberaubende Landschaft dreschen – starker Seewind inklusive! Wer also gern mal den Schläger schwingt, sollte diesen Platz auf keinen Fall auslassen!

Und dann heisst es auch schon wieder Koffer packen, denn morgen um 07:00 Uhr fährt die Fähre zurück nach Mallaig. 

Noch ein Tipp zum Schluss, es gibt eine schöne App „Outer Hebrides“, die kostenlos jede Menge Tipps hinsichtlich Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Stränden etc gibt. Sehr hilfreich 😊

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