Edinburgh und East Lothian – meeting the Scotsman
Nun aber Schottland
Auf nach Schottland! Auto gepackt, Emil auf dem Rücksitz angeschnallt und auf geht die gemütliche Fahrt. Zeit, dass sich Emil mal zu Wort meldet. Er möchte jetzt endlich mal schriftlich niedergelegt haben, dass wir die ganzen guten Erfahrungen und freundlichen Menschen IHM zu verdanken haben! Jawohl!
Und er hat recht…. Die Briten sind ja per se hundefreundlich, aber die strahlenden Gesichter, die Emil bekommt sind bemerkenswert. Wir könnten mit Mützen aus gefrorenem Spinat rumlaufen – keiner würde es bemerken. So, das musste ja mal gesagt werden!
Was allerdings sehr gewöhnungsbedürftig ist, dass jeder Hund – also auch der unsrige – in der Regel ungefragt angesprochen, gestreichelt und auf den Kopf getatscht wird. Darauf sollte man sich und den Hund vorbereiten – die Leute sind teilweise so schnell dabei, mir wurde schon schwummrig. Emil ist zum Glück ein kontaktfreudiges Kerlchen und geht auch direkt auf Menschen zu, die ihn ansprechen aber auch ihm wird es mal zu viel. Also ab und zu ein etwas unfreundlicheres Nein oder dazwischenstellen ist schon notwendig.
So – aber wir waren ja auf dem Weg nach Schottland (die Hundeliebe bleibt da übrigens auch so …)
Wir wohnen wieder hundefreundlich etwas außerhalb in einem Bed & Breakfast Cottage „Adniston Manor“ in East Lothian.
Bei „Lothian“ mußte ich gleich an Lothlorien denken… falls hier noch „Herr der Ringe“ Leser sind. Aber Elben habe ich nicht gesehen. Dafür Audrey und Andrew, die das Adniston Manor mit grosser Gastfreundschaft betreiben.
So herzlich. Emil hat freien Auslauf auf dem ganzen Gelände – nur das Frühstückszimmer ist tabu – das nutzen wir dafür dann intensiver 😉 Und das Frühstück ist beeindruckend – English / Scottish breakfast, Eier in allen Variationen, Porridge, Waffeln, frisches Obst…. lecker!
Um das Cottage herum, Wiesen und Felder – auch viel Wild, also etwas aufpassen. Ein paar Minuten mit dem Auto und man ist schon wieder am Strand oder im nächsten Ort, wo es dann Pubs und Restaurants gibt. Hier bietet es sich an die App „Dugs ˋnˋ Pubs“ zu nutzen, wobei „Dugs“ kein Schreibfehler ist – das heißt hier so! Eine ausführliche Übersicht von hundefreundlichen Kneipen, Shops etc. in Edinburgh und Umgebung. Die Strände sind alle hundefreundlich also los sausen erlaubt.
Nun also Edinburgh
(ca 20 min fährt man mit dem Auto von unserer Unterkunft)
Edinburgh mit Hund….. nun ja, es geht – vielleicht nicht gerade während des Fringe Festivals. Wir waren mittendrin und wieder war Emil …. s. oben.
Er hat es toll mitgemacht, aber es war schon eine besondere Herausforderung. Überall die Menschenmassen, Musik- und Theaterperformances, Dudelsackspieler… Es ist eine wahnsinnig tolle, lebendige und farbenfrohe Atmosphäre, die man dann ein anderes Mal ohne Hund geniessen sollte. Wir haben trotzdem einiges gesehen, die obligatorische Royal Mile, Old town, Edinburgh Castle (von außen) … Besonders ist das Summerhall Arts Centre in der Newington area in dem Hunde ausdrücklich erlaubt sind – auch in den Gallerien! Es war wegen des Festivals aber auch dort viel los, so dass wir nur den Biergarten genutzt haben, um etwas zu essen und kurz zu verschnaufen. Den gesamten August über finden übrigens irgendwelche Festivals in Edinburgh statt: Kunst, Literatur, Musik, Dudelsackspieler, Theaterperformances …
Abends war dann nur noch Ruhe angesagt.
Edinburgh – zweiter Versuch
Wir halten uns nun von der Old Town und der Royal Mile fern und gucken uns New Town und Stockbridge an. Ein komplett anderes Erleben für Mensch und Hund. Wenig los, viel grün, große viktorianische Häuserzeilen, nette Häuschen… wobei – das Grün….
Wir parken am „Queen Street Garden“ ein schön angelegter grosser Park….. mit Zaun drumrum. Am ersten Tor scheitern wir, wie auch an den nächsten. Betreten nur mit passendem Schlüssel möglich und den bekommt man von Lord Moray, dem gehört nämlich das gesamte Gebiet mit den angrenzenden Häusern. Seine Mieter dürfen dann auch den Zugang zum Park beantragen. Auch eine Möglichkeit.
Ein kurzes Stück weiter, finden wir dann eine öffentliche Grünfläche und Emil lässt sich von den einheimischen Kollegen gleich mal ein paar Tipps geben… und wir von deren Besitzern.
Wir entdecken dann noch ein besonders schönes Fleckchen und so langsam schleicht sich der Gedanke an, dass Edinburgh tatsächlich eine Alternative zu Hamburg sein könnte…..
Abschließend geht es in die Broughton Street, die laut o.g. App, die hundefreundlichste Strasse in Edinburgh ist. Und das ist wohl so, an nahezu jedem Café, Pub, Shop oder Restaurant steht „dugs welcome“ – ein perfekter Platz für die Lunchpause.
Strafzettel,gibt es übrigens auch – aber sehr hübsch verpackt. Aber so lange keine Parkkralle das Weiterfahren deutlich erschwert, soll man die hübschen Zettel problemlos in sein Poesiealbum kleben können.
Also – Edinburgh. YES! Aber das nächste Mal ein Wochenende ohne Emil …..pssst, nicht verraten.
Der Abend wurde standesgemäß am Strand abgeschlossen. Schließlich sollte man hier keine Gelegenheit auslassen, diese wunderbaren, leeren Strände zum Toben mit dem Vierbeiner zu nutzen (https://www.thebeachguide.co.uk/south-scotland/lothian/seton-sands-longniddry-map.htm)! Wir haben gleich noch Picknickkorb und Decke eingepackt und das Abendessen ans Meer verlegt. Dabei konnten wir in der Ferne einen letzten Blick auf Edinburgh genießen. Ein tolles Fleckchen Erde!
Morgen geht es weiter – die Highlands warten!
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